Work and Travel Canada auf einer größeren Karte anzeigen

Dienstag, 22. Juni 2010

Der letzte Artikel

Jetzt ist es wohl soweit! Mein letzter Artikel auf diesem Blog und dann war es das. 1,5 Jahre ist es her, dass ich diesen eröffnete und seit dem fanden über 10.000Leute den Weg hier her. DANKE!

22.325km hab ich in den letzten 2 Monaten auf meiner Reise quer durch Nordamerika zurück gelegt und es war traumhaft! Gestern Mittag landete ich wohl-behaltend wieder in Vancouver. Ich glaub ich hab im gleichen Hostelzimmer geschlafen, wie an meinem ersten Tag in Kanada. Der letzte Tag war nochmal vollgestopft. So mussten noch einige Erledigungen getan werden und am Abend traf ich mich mit Hannes und Johannes zum Abschiedsbier. Und nun sitze ich hier am Flughafen...

Wie es mir geht? Beschissen! Spätestens jetzt realisiere ich, dass mein Jahr vorbei ist. 363 Tage sind rasend schnell vergangen und während ich so fleißig vor mir hin tippe, werden gerade nochmal all die schönen Erinnerungen an das Jahr aufgerollt. Und dieses Gefühl macht mich gerade echt traurig. Natürlich freue ich mich auch auf zu Hause. Die letzten 2 Monate "Reisen" haben mich doch irgendwie müde gemacht. Wenn man nie länger als 5 Tage an einem Ort geblieben ist und die ganze Zeit aus seinem Rucksack leben musste, freut man sich doch sehr auf sein Bett, auf seine Familie, auf seine Freunde! Mal wieder dieses Gefühl von Unbekümmertheit zu haben. Sich nicht zu fragen: Wie gehts jetzt weiter? Wo schlafe ich? Wie viel Geld kann ich für Essen ausgeben? Wo bewerbe ich mich für einen Job?
Auch mal wieder Leute um sich rum zu haben, wo man nicht nach einem gewissen Zeitraum auf nimmer Wiedersehen sagen muss. Wenn man die tollsten Menschen kennen gelernt hatte und sich dann wieder von ihnen verabschieden musste, war es nicht immer ein Leichtes für mich. Klar, ich werde einige Wiedersehen aber manche nie mehr...

Und trotzdem werde ich das alles hier sehr vermissen. Am 24.6.2009 startete damals mein "Work & Travel" Abenteuer. Schon kurios wie das zu Stande kam. Nach meiner Ausmusterung stand ich da und wusste nicht, was ich machen sollte. Studieren wollte ich noch nicht und so wollte ich die Chance nutzen ein Jahr im Ausland zu verbringen. Da warf mein Vater mal "Work & Travel" ein. Erst hielt ich das für verrückt doch durch das Lesen eines Blogs stieg langsam meine Begeisterung...

Doch was ist "Work & Travel" überhaupt? Oberflächlich betrachtet geht man für einen bestimmten Zeitraum in ein anderes Land und kann dort arbeiten und rumreisen. Doch es steckt viel mehr dahinter. Du befindest dich auf einer Entdeckungsreise. Du entdeckst eine andere Kultur, eine andere Sprache und vor allem entdeckst du dich selbst. Wer bist du? Wie kommst du damit zu recht auf einmal komplett auf dich alleine gestellt zu sein? Genau diese Art von Herausforderung hatte ich gesucht! Ich war mit dem Ziel hierher gekommen, dass mein Englisch besser wird und das ich mich selbst auch ändere. Gesprächiger und offener werde. Einfach die Schüchternheit abzulegen. Jetzt ist mein Jahr rum und ich kann zumindest feststellen, dass sich mein Englisch gebessert hat. Es ist kein Top-Niveau aber zum Kommunizieren reicht es. Klar baut man immer noch grammatische Fehler ein aber die Hemmschwelle, sich darüber keine Gedanken zu machen, ist definitiv überwunden.

Hab ich mich selbst auch verändert? Ich denke nicht großartig. Bin glaube ich immer noch der ruhige und gelassene Typ. Einfach Hannes. Doch das Jahr hat auch seine Spuren hinterlassen. Meine Persönlichkeit geht gestärkt aus dieser Zeit hervor und so besitze ich jetzt auch einen realistischen Blick auf die Welt, auf meine Möglichkeiten. Weiß was machbar ist und weiß wie ich es erreichen kann.

Insgesamt wurde in der Zeit der Mensch Hannes ganz schön auf die Probe gestellt. So gab es Höhe- und Tiefpunkte. Ein Wellenbad der Gefühle was ich speziell am Anfang durchlebt hatte. Wenn du sehen musst, wie deine zwei Kumpels in Banff schon einen Job hatten und du überhaupt noch keine Antwort hattest, dann war das sehr deprimierend. Man hatte es sich doch leichter vorgestellt. Dazu kam dann noch, dass man die Leute von zu Hause vermisste. Während man tagsüber dieses Gefühl noch unterdrücken konnte, fraßen dich dann in der Nacht deine Träume auf. Doch mit dem ersten Job ging es steil bergauf. Ich lebte mich ein und fand gefallen an diesem "Neuen Leben". Unabhängig zu sein und das zu machen was man wollte, neue Leute kennen zu lernen, die Welt zu sehen - das war cool! Hoch motiviert verließ ich Banff und was folgte war ein Monat ohne Plan und ohne festes Ziel. Ich irrte umher und wusste nie richtig was ich wollte. Auch mein Konto leerte sich zunehmend. Doof gelaufen, dass es am Ende nicht mit nem Job im Skigebiet geklappt hatte. Aber ich trauere der Sache nicht nach, weil ich dafür in Victoria landete und im Januar/Februar die geilste Zeit neben den letzten zwei Monaten hatte. Diese Ersatz-Familie, die man dort hatte war traumhaft. Wir hatten wirklich eine Menge Spaß. Ich stellte dann mein Leben komplett um. Ich wusste, wenn ich am Ende noch was von Nordamerika sehen will, dann sollte ich auf Sparflamme kochen. Und das tat ich auch erfolgreich. Den März dann noch durcharbeitend, konnte ich mir ein vernünftiges Sümmchen für meinen Trip zurücklegen. Und dann war das Jahr vorbei! Wahrscheinlich dauert es erst noch, bis ich realisieren werde was ich da in dem letzten Jahr erlebt habe...

Und nun ist das alles zu Ende. Vorbei! Aus! Schluss! Auch wenn mein Jahr komplett anders gelaufen ist, wie ich es mir ausgemalt hatte, bin ich doch total zufrieden damit. Es war eine geile Zeit, die ich hatte und ich werde mich gerne dran zurück erinnern. Die über 5000 Bilder werden mir sicherlich dabei helfen. Sollte mich mal jemand fragen, ob ich irgendwann mal die Entscheidung bereut hatte, dann kann ich ihm nur sagen: NICHT EINE SEKUNDE. Es war die richtige Entscheidung für mich. Es hat Spaß gemacht. Es war aufregend, toll, klasse, EINMALIG! Danke Kanada und jetzt ist es an der Zeit Schluss zu machen, weil jetzt das Boarding beginnt und somit auch ein neuer Lebensabschnitt. Auf gehts! Ich bin bereit!

Nachfolgend möchte ich mich vorallem bei meinen Eltern und bei meiner Familie bedanken, die mir das ermöglicht haben. Großen Dank auch an meine Freunde, die mich nicht vergessen hatten und Danke auch an all die tollen Leute, die ich auf meinem Abenteuer kennen gelernt hab. Auch ein großes Dankeschön an alle Blogleser - sein sie mir bekannt oder unbekannt - und die fleißigen Kommentarschreiber. Ich hoffe, dass ich euch wenigstens ein bisschen zeigen konnte, was ich hier erlebt habe.

Und jetzt heißt es wohl zum letzten Mal:

Grüßerle euer Hannes




16 Kommentare:

  1. ach hannes, ich freu mich so für dich, dass du so ein erfahrungsreiches jahr hinter dich gebracht hast und dabei viel neues entdecken konntest!!!
    also hoffe ich doch mal das du nach 363tagen wieder gut zu hause landest und dich ebenso gut wieder einlebst!!!
    ich hab dich lieb ♥

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  2. echt komisch den Artikel zu lesen, ich freu mich echt mega für dich, dass nichts großartig schief gegangen ist, aber hey...war eigentlich klar...du bist halt Hannes ;)
    Ich freu mich sehr drauf den guten, alten Hannes mal wieder zu sehen und wünsch dir einfach viel Glück für alles weitere!

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  3. Ich finde, das ist dein bisher bester Artikel. Mehr kann und will ich im Moment dazu erstmal nicht sagen. Bis bald. ;-)

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  4. Grandios. Einfach nur grandios...!!!

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  5. richtig schön geschrieben, ich freu mich dich bald zu sehn ♥

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  6. auch an dich danke hannes, es war immer wieder spannend deine artikel zu lesen und deine reise ein stück weit mitzuverfolgen :)

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  7. Dieser Blog war groß. Danke Hannes. Bist großartig. Vergiss das nie!

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  8. danke für alles mein freund! ich bin erstaunt - mein letzter artikel klingt fast identisch :D

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  12. Moin Hannes. 1.: Schmeiß mal die Spammer oben raus und 2. sind wir gespannt auf die restlichen der 5000 Bilder ;)

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